@ Peter B aus E
ein gewisser alter Germane hatte mit der erklärten Absicht, die Diskussion zu beleben, irgendwelche Aussagen zusammenhanglos in den Raum gestellt und diese gleichzeitig als allgemein verständlich und sachlich verkauft. Und er fand die Idee, die persönliche Herleitung seiner Aussagen offenzulegen und somit für sie einzustehen, schlecht.
Daran dachte ich, als ich den verlinkten Artikel las.
So geht es ja mit vielen Argumentationen - nicht nur mit rechtslastigen, selbstredend. Da werden markige Worte gesagt. Die verwendeten Wörter gibt es, sie sind meist neutral und geeignet, um Widerspruch sofort einzudämmen, etwa mit einem entrüsteten: "Wieso, stimmt doch!" Als nächstes kommt dann "das musste ja mal gesagt werden" und "das wird man doch wohl noch sagen dürfen".
Verpasst man unterwegs die Gelegenheit, zu ergründen, ob das, was in markigen Worten ausgedrückt wurde, überhaupt so "gedacht" war (und nicht etwa nur die Aufmerksamkeit sichern sollte), passiert es leicht, dass die Art und Weise, über etwas zu reden, sich dem anpasst. Sowohl in die Richtung, wie es der Artikel beschreibt, dass die Ausdruckweise normal wird, "sagt doch jeder", als auch in der Richtung, dass eine andere, weniger markige Ausdrucksweise nicht mehr reicht, um sich verständlich zu machen. (Zum Beispiel, wenn man etwas, was einem gefällt, nur als "schön" bezeichnet oder jemanden, den man angenehm findet, als "nett".)
Ich finde, man sollte auf die
eigene Sprache bzw. die
eigene Ausdrucksweise achten, ob sie dem entspricht, was man meint. UND man sollte darauf achten ob das, was
andere sagen, ein adäquater Ausdruck dessen ist, was man versteht, und man sollte sich nicht "irgendwie" mit einer groben Richtung zufriedengeben, nur weil sie so laut vorgetragen wird, dass eigenes Denken mühsam wird in dem Lärm.
Allgemeine Begrifflichkeiten irgendwo zu verwurzeln, findest du "bedenklich"? Sehr gut, bei genauem Bedenken (woran es leider meistens fehlt) wird man nämlich darauf kommen, dass es beileibe nicht dasselbe ist, ob eine Alternative eine
Alternative im, oder eine
Alternative zum System ist. Und folglich ist nicht jede Alternative eine Alternative
Ebenfalls freundliche etc.
Sonia
Let's eat Grandma. Let's eat, Grandma. Grammar saves lives.