Sonja hat geschrieben:
Wenn ich mich privilegiert fühle, mache ich damit keine wertende Aussage über andere.
vielleicht sollten wir uns kurz über das Wort „Privileg“ verständigen. Es bedeutet im heutigen Sprachgebrauch ein Sonder- oder Vorrecht und hat dabei zwangsläufig auch die Anderen – die Nichtprivilegierten - im Blick, weil es ohne sie kein Privileg wäre. Es gibt sogar die Meinung, jedes Privileg führe zur Diskriminierung, und umgekehrt.
Ich vermute, du meinst mit deinem Gefühl vom „Privilegiert-Sein“ eher eine bewusste Beurteilung deiner Lebenssituation und, daraus folgend, einen Grund für - durchaus „besondere“ - Freude und Dankbarkeit.
Sonja hat geschrieben:
Hochnäsig? Weil ich meine, es besonders gut getroffen zu haben?
Das erinnert mich an das Buch „Die Hütte“ von William P. Young, in dessen Handlung Gott über einen Menschen sagt: „Den habe ich ganz besonders lieb.“, und über einen anderen: „Den habe ich auch ganz besonders lieb.“ Es dauert eine Weile bis die Hauptfigur begreift: Gott hat jedes seiner Kinder, also alle Menschen, auf ganz besondere und einzigartige Weise lieb. (Viele Eltern mehrerer Kinder werden das gut nachvollziehen können.)
In diesem Sinne gebe ich dir uneingeschränkt Recht und freue mich mit dir über unser gemeinsames Privileg der Liebe des Allerhöchsten.
LG
Querdenker