von orig.gabi » 01.06.2019, 21:24
Hallo.
Zuerst einmal solltest Du für dich klären, was Du selber mit dem Thema "Tod" verbindest. Es ist schwierig anderen einen Leitfaden geben zu wollen, wenn man selber keinen Plan hat.
Sollte dein Kind noch ziemlich jung sein, kannst Du ganz behutsam mit eingegangenen Pflanzen einen Einstieg ins Thema finden. Warum verdorrt die Pflanze, reagiert nicht mehr
auf Licht, Wasser, Dünger? Bleibt trocken und verwelkt? Weil sie tot ist, abgeschnitten von der Lebensenergie. Da gibt es kein Zurück. Das verstehen bereits kleine Kinder ohne emotional überfordert zu werden.
Vielleicht gibt es im Umfeld auch Personen, denen ein geliebtes Haustier gestorben ist. Die berichten können, wie traurig man möglicherweise nicht über den Tod an sich, sondern über
die Lücke, die dieses Geschöpf hinterlassen hat, sein kann. Es gibt eine Menge Ausgangspunkte, dieses Thema zu besprechen ohne dem Kind evtl. Alpträume zu bescheren.
Allerdings sollte man auch damit rechnen, dass sich manche, viele, Kinder (noch) überhaupt nicht für das Thema Sterben und Tod interessieren. Völlig normal. Und diese Kinder sollte
man auch nicht künstlich damit "aufschrecken", vor allem nicht mit seinen eigenen Ängsten und Aversionen zum Thema.
Den meisten Leuten, egal ob gläubig oder nicht, bedeutet das Thema "Tod und Sterben" ein riesiges Tabu.
Habe ich kürzlich wieder bei einer Fortbildung verbunden mit einem Hospizbesuch und einem Bestatter erlebt. Ganz taffe Leute waren nicht in der Lage im vorbildlich geführten Hospiz, natürlich ohne Patientenbegegnungen (die Sterbenden nennt man dort Gäste),einen Rundgang zu machen. Die Sargausstellung und das Besichtigen der Abschiedsräume bei einem großen Bestattungsunternehmen im Anschluss sorgte in mehr als einem Fall für beinahe einen Kreislaufkollaps. Da sollte man erstmal die eigene Sicht auf den Tod klären, bevor man andere aufklären möchte.
Schönen Sonntag!
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe ist,
der bleibt in Gott und Gott in ihm.
1.Johannes, 4,16